
Niedersachsen: Salafismus kompakt – Handreichung für die Arbeit in Flüchtlingseinrichtungen Niedersachsens

Spätestens mit der Radikalisierung einer Vielzahl junger Menschen im Kontext des Bürgerkriegs in Syrien und im Irak ist deutlich geworden, dass der Salafismus eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist. Auch in Niedersachsen ist der Salafismus ein hochaktuelles Thema. Das zeigt sich derzeit unter anderem angesichts der wachsenden Anzahl von Flüchtlingen. Gezielt greifen Salafisten und andere Islamisten die Hilfsbedürftigkeit und die
Bedürfnisse der ankommenden Menschen nach Orientierung, muttersprachlicher Kommunikation und Gemeinschaft auf, um sie für ihre Ideologie zu gewinnen. Ihre ideologischen Ziele stellen diese extremistischen Gruppierungen zunächst in den Hintergrund, um über ihr humanitäres Engagement im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften neue Anhänger zu gewinnen.
Die Extremisten verteilen Flyer und Islam-Broschüren, liefern Hilfsgüter und Spenden, bieten Mitfahrgelegenheiten zum Freitagsgebet an oder laden zu Veranstaltungen ein. Islamisten nutzen taktisch aus, dass sich die Flüchtlinge in einer besonderen Situation befinden. So unterstützen sie diese etwa bei Behördengängen oder dolmetschen.
Diese Handreichung richtet sich an Personen, die hauptberuflich oder ehrenamtlich mit Flüchtlingen arbeiten. Sie soll dabei unterstützen, Anwerbungsversuche von Salafisten in Flüchtlingsunterkünften zu erkennen und zu verhindern. Darüber hinaus soll sie Ansprechpartner vermitteln, die bei Nachfragen oder in Fällen salafistischer Radikalisierung zur Verfügung stehen.
Aus dem Inhalt:
- Vorbemerkung
- Islamismus und Salafismus
- Salafismus in Niedersachsen
- Salafismus und Flüchtlingshilfe
- Radikalisierung
- Salafistische Symbole und Logos
- Wo bekomme ich Hilfe?
- Weiterführende Literatur und Informationen
Herausgeber: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport, Abteilung Verfassungsschutz
Stand: Dezember 2015