
Sicherheitsrisiken für die deutsche Wirtschaft im europäischen Kontext
Pressemitteilung vom 11. April 2018


12. Sicherheitstagung von Bundesverfassungsschutz (BfV) und ASW Bundesverband beleuchtet Sicherheitsrisiken im europäischen Wirtschaftsraum
Zahlreiche Experten aus Wirtschaft, Sicherheitsbehörden und Wissenschaft diskutieren heute auf der 12. Sicherheitstagung von BfV und Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft e. V. – ASW Bundesverband in Berlin über gemeinsame europäische Anstrengungen zur Verbesserung der Sicherheit im europäischen Wirtschaftsraum.
Dazu erklärt der Präsident des BfV Dr. Hans-Georg Maaßen:
„Wirtschaftsschutz ist nicht nur ein nationales Thema. Deshalb müssen wir uns gemeinsam mit den Partnerdiensten auf dem Wirtschaftsschutzsektor konzertiert besser aufstellen. Nur in einem sicherheitspartnerschaftlichen europaweiten Zusammenwirken aller relevanten Akteure erreichen wir ein höheres Schutzniveau für unsere Wirtschaft. Auch Bundesverfassungsschutz und ASW Bundesverband arbeiten deshalb in bewährter Weise eng und partnerschaftlich zusammen.“
Der Bundesverfassungsschutz informiert im Rahmen des präventiven Wirtschaftsschutzes über eigene Erkenntnisse und Analysen. Know-How-Abfluss geschieht durch deutsche Investitionen in ausländische Unternehmen, besonders im Rahmen von Joint Ventures, durch Spionage mit menschlichen Quellen, durch Cyberspionage oder durch Unternehmenskäufe und Direktinvestitionen in deutsche Unternehmen. Der Erwerb zu nicht marktkonformen Bedingungen, aus industriepolitischen oder geostrategischen Vorgaben fremder Staaten, stellt – gerade im Bereich der kritischen Infrastrukturen – eine zunehmende Gefahr für den europäischen Wirtschaftsraum dar.
Der Vorsitzende des ASW Bundesverbandes Volker Wagner erklärt:
„Wir befinden uns im zunehmenden Maße im Fadenkreuz von Wirtschaftskriminalität und Wirtschaftsspionage. Die Geschwindigkeit, Intelligenz und Komplexität der Angriffe hat durch Globalisierung, Digitalisierung und Vernetzung weiter zugenommen. Zur Gefahrenabwehr haben BfV und ASW Bundesverband mit dem Handbuch Wirtschaftsgrundschutz einen umfassenden Praxisratgeber für die deutsche Wirtschaft erstellt und weiter ausgebaut.“
Der ASW Bundesverband verweist auf die wachsende Lücke zwischen Abwehr- und Angriffsfähigkeiten.Trotz der sicher weiter entwickelnden Unternehmenssicherheit wächst das Sicherheitsdelta, da die Möglichkeiten und Fähigkeiten der Angreifer schneller steigen. So werden mehr Geräte vernetzt und gehen online, die Angreifer haben sich arbeitsteilig, hochprofessionell aufgestellt und global vernetzt. Der ASW Bundesverband sieht daher die Notwendigkeit, dass sich Unternehmen untereinander und mit den Sicherheitsbehörden genauso gut und eng vernetzen müssen. Die heutige Veranstaltung ist dafür ein Baustein.
Weitere Informationen:
Ansprechpartner Wirtschaftsschutz im BfV für Firmen, Verbände und Institute:
V. i. S. d. P.
Stefan Mayer, Pressesprecher