
Aussteigerprogramm für Rechtsextremisten
Konzeption

Rechtsextremismus ist ein gesellschaftliches Problem, das staatliches Handeln in vielen Bereichen erfordert. Das Aussteigerprogramm des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) ist ein Beitrag des Bundesministeriums des Innern zum Maßnahmenkatalog der Bundesregierung gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt.
Um Einzelpersonen den Ausstieg aus der rechtsextremistischen Szene zu ermöglichen, hat das BfV im Jahr 2001 das Aussteigerprogramm initiiert. Hierbei sollen vor allem junge Menschen zum Ausstieg aus der rechtsextremistischen Szene motiviert oder in ihrer Entscheidung dazu unterstützt werden. Das BfV will Menschen erreichen, die in den Einflussbereich rechtsextremistischer Gruppierungen geraten sind, sich daraus lösen wollen und aus eigener Kraft den Ausstieg nicht schaffen.
Seit 17. April 2001 ist hierzu ein Kontakttelefon geschaltet, an das sich ausstiegswillige Rechtsextremisten rund um die Uhr wenden können:
Telefon: 0221 / 792-62
E-Mail: aussteiger@bfv.bund.de
Das BfV bietet vielfältige und individuelle Maßnahmen:
Beratung von Eltern, Familienangehörigen und Lebenspartnern der Betroffenen
Persönliche Begleitung und Betreuung während des Ausstiegs
Hilfe bei der Vermittlung von schulischen oder beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen
Hilfe bei Behördenkontakten
Gespräche mit Arbeitgebern und Bewährungshelfern
Vermittlung von externen Hilfsangeboten, z. B. bei Alkohol-, Drogenproblemen oder Überschuldung
Unterstützung bei Bedrohung durch Angehörige der rechtsextremistischen Szene, z. B. durch Hilfe bei Wohnungssuche und Umzug. In Einzelfällen und für zwingend erforderliche Umzugsmaßnahmen können auch einmalig finanzielle Hilfen gewährt werden.
Bei allen Hilfeleistungen steht immer der Aspekt "Hilfe zur Selbsthilfe" im Vordergrund.
Hotlines für ausstiegswillige Rechtsextremisten
Neben der Hotline des BfV bestehen auch bei anderen Behörden ähnliche Angebote für Rechtsextremisten, die aus der Szene aussteigen wollen. Diese Aussteigerprogramme sind bei unterschiedlichen Dienststellen, so zum Beispiel Landeskriminalämtern, Justizministerien, Jugend- und Sozialbehörden, aber auch Verfassungsschutzbehörden angesiedelt und haben vom BfV sowie größtenteils auch voneinander abweichende Schwerpunkte.
Bund / Land | Telefon / E-Mail | Behörde / Website |
---|---|---|
Bund | 0221 / 792-62 aussteiger@bfv.bund.de | Verfassungsschutz |
Baden-Württemberg | 0711 / 5401-3600 big-rex@polizei.bwl.de | Landeskriminalamt BIG-Rex |
Bayern | 0180 / 2 00 07 86 Aussteigerprogramm@lfv.bayern.de | Verfassungsschutz |
Hamburg | 040 / 24 44 43 | Verfassungsschutz |
040 / 4 28 67-99 00 | Polizei | |
Hessen | 0611 / 83 57 57 ikarus.wbn@t-online.de | Landeskriminalamt IKARus |
Niedersachsen | 0172 / 44 44 300 | Verfassungsschutz „Aktion Neustart" |
0178 / 74 74 72 0 | Justizministerium Ambulanter Justizsozialdienst | |
Nordrhein-Westfalen | 0211 / 837-1001 kontakt@aussteiger.nrw.de | C@llcenter der Landesregierung www.aussteiger.nrw.de HelpLine, Aktiv gegen Rechts, Aussteigerprogramm |
Rheinland-Pfalz | 0800 / 45 46 00 0 | Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung |
Saarland | 0681 / 96 24 44 4 | Landeskriminalamt |
Sachsen | 0173 / 961 76 43 kontakt@aussteigerprogramm-sachsen.de | Landespräventionsrat Aussteigerprogramm Sachsen |
Sachsen-Anhalt | 0800 / 2244101 extra@sachsen-anhalt.net | Ministerium für Inneres und Sport Ausstiegshilfe „EXTRA" |
Thüringen | 0361 / 573313817 | Verfassungsschutz |
Tabelle mit Aussteigerprogrammen für Rechtsextremisten von Bund und LändernStand: Februar 2017 |
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Faltblatt: Aussteigerprogramm für Rechtsextremisten - Beratung und Hilfe
Das Aussteigerprogramm des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) ist ein Beitrag des Bundesministeriums des Innern zum Maßnahmenkatalog der Bundesregierung gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Gewalt.
Das Aussteigerprogramm des BfV für Rechtsextremisten startete am 17. April 2001. Es möchte vor allem junge Menschen zum Ausstieg aus der rechtsextremistischen Szene motivieren oder sie in ihrer Entscheidung, dies zu tun unterstützen...
Herausgeber: Bundesamt für Verfassungsschutz
Stand: Mai 2015 Download
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