Veröffentlichung des Informationsblatts „Proliferation und Sanktionsumgehung“

14.05.2025
Die unkontrollierte Verbreitung sensibler Technologien und Materialien sowie schutzbedürftigen Wissens zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen und ihrer Trägersysteme – sogenannte Proliferation – stellt eine der größten Bedrohungen für die globale Sicherheit dar. Durch strenge Gesetze, EU-Sanktionen und umfassende Exportkontrollen ist die illegale Beschaffung sensibler Güter stark erschwert. Doch Risikostaaten entwickeln immer neue Methoden, um diese Kontrollen zu umgehen.
Viele Staaten sind an chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN-)Waffen und entsprechenden Technologien sowie einschlägigem Know-how auch aus Deutschland interessiert. Häufig geht es dabei um „Dual-Use“-Güter, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke verwendet werden können. Auch konventionelle Rüstungsgüter und andere Hochtechnologien können im Fokus stehen. Staaten wie Iran, Russland, China, Nordkorea oder Pakistan unternehmen daher verdeckte Beschaffungsversuche, um an entsprechende Güter und Technologien zu kommen. Dabei setzen sie auch ihre Nachrichtendienste ein.
Das Informationsblatt zum Wirtschaftsschutz „Proliferation und Sanktionsumgehung“ hilft Unternehmen dabei, entsprechende Versuche zu erkennen und zu unterbinden, denn Proliferation betrifft nicht nur die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland und anderer Staaten, sondern stellt auch eine Gefahr für Unternehmen und Forschungseinrichtungen dar, die unwissentlich in illegale Aktivitäten verwickelt werden könnten.
Eine Aufgabe des Verfassungsschutzes ist es, die illegale Beschaffung von Gütern, Technologien und Know-how zur Entwicklung und Herstellung von Massenvernichtungswaffen sowie deren Finanzierung in Deutschland aufzuklären und zu verhindern. Dafür arbeitet das BfV eng mit den Landesbehörden für Verfassungsschutz (LfV) und weiteren Behörden zusammen. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Partnern ist ein weiterer wichtiger Baustein bei der Verhinderung von Proliferation.
Kontakt
Hinweise auf proliferationsrelevante Geschäfte tragen dazu bei, entsprechende Beschaffungsversuche aufzudecken und in der Zukunft zu verhindern. Eine Kontaktaufnahme zum BfV ist über das zentrale Hinweis-Telefon oder -E-Mail-Postfach möglich.
+49(0)2288 99 782 – 6000
+49(0)30 18 792 – 6000
hinweise@bfv.bund.de
Alternativ steht auch der Bereich Prävention in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung zur Verfügung unter:
+49(0)30 18 792 – 3322
wirtschaftsschutz@bfv.bund.de