Zahlen und Fakten.
Personenpotenzial
Die ideologische Bandbreite der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ begünstigt ihr hohes Personenpotenzial.
Im Jahr 2022 sind der Szene der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ deutschlandweit etwa 23.000 (2021: 21.000) Personen zuzurechnen.
Bei rund 1.250 (2021: 1.150), also etwa mehr als fünf Prozent davon, handelt es sich um Rechtsextremisten.
Das gewaltorientierte Personenpotenzial der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ umfasste 2022 2.300 (2021: 2.100) Personen. Dazu zählen gewalttätige Szeneangehörige sowie Personen, die durch Drohungen oder gewaltbefürwortende Äußerungen und entsprechende ideologische Bezüge auffallen.
Straf- und Gewalttaten
Im Jahr 2022 wurden der Szene der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ 1.358 (2021: 1.011) extremistische Straftaten zugerechnet.
Unter diesen extremistischen Straftaten waren insgesamt 286 (2021: 184) Gewalttaten. Hierzu zählen vor allem Erpressungsdelikte (203; 2021: 116) und Widerstandsdelikte (67; 2021: 44). Bei den 1.072 (2021: 827) weiteren extremistischen Straftatbeständen überwiegen insbesondere Nötigungen und Bedrohungen (555; 2021: 341).
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Waffenrechtliche Erlaubnisse
Das Gefährdungspotenzial durch die Waffenaffinität in der Szene der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ besteht weiterhin fort.
Um das von „Reichsbürgern“ und „Selbstverwaltern“ ausgehende Gefährdungspotenzial zu senken, wurden seit der Erhebung zum Bundesbeobachtungsobjekt im Jahr 2016 kontinuierliche und systematische Bemühungen zum Entzug waffenrechtlicher Erlaubnisse unternommen.
Seit Beginn der Beobachtung konnten die zuständigen Behörden bis Ende 2022 mindestens 1.100 (2021: 1.050) „Reichsbürgern“ und „Selbstverwaltern“ ihre waffenrechtlichen Erlaubnisse entziehen.
Demgegenüber waren Ende 2022 noch rund 400 „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ (2021: 500) als Inhaber waffenrechtlicher Erlaubnisse bekannt.