Erfahrungsbericht eines Auszubildenden zum Fachinformatiker für Systemintegration.

In diesem Interview erfahren Sie von Tom, warum er sich für eine Ausbildung zum Fachinformatiker beim Bundesamt für Verfassungsschutz entschieden hat und wie sich seine Ausbildung gestaltet.
Wie bist du darauf gekommen, dich beim Bundesamt für Verfassungsschutz um eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration (FISI) zu bewerben?
Als Schüler habe ich die viele freie Zeit während der Corona-Pandemie genutzt, um mir mit Video-Tutorials ein bisschen Coden beizubringen. So entstand der Wunsch, nach meinem Abitur Informatik zu studieren. Doch ich stellte direkt im ersten Semester fest, dass ein so theoretisches und mathelastiges Studium einfach nicht gut zu mir passt. Ich brauchte etwas Persönlicheres und auch meine soziale Ader wollte ich wieder ausleben. Daher habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht. Das hat mir auch richtig gut gefallen und ich habe da richtig viel gelernt und vor allem viele tolle Erfahrungen gemacht. Doch der Gedanke, beruflich den Weg Richtung IT einzuschlagen, ließ mich nicht mehr los. Deshalb habe ich mich nach IT-Ausbildungen im Kölner Raum umgeschaut, bin unter anderem auf die FISI-Ausbildung beim Bundesamt für Verfassungsschutz aufmerksam geworden und habe mich beworben.
Von allen geführten Vorstellungsgesprächen fand ich das beim BfV tatsächlich am authentischsten, denn ich habe echtes Interesse an meiner Person gespürt. Und auch wenn das gesamte Auswahl -und Einstellungsverfahren richtig lange gedauert hat – ich fand es insgesamt ganz cool. Ja, und jetzt bin ich auch schon im zweiten Lehrjahr.
Warum gerade ein Job beim Inlandsnachrichtendienst - was ist spannend daran, was macht dir besonders Spaß im Job?
Mir war von Anfang an wichtig, bei einem großen Arbeitgeber in die Lehre zu gehen. Denn davon versprach ich mir eine besonders gute Ausbildungsorganisation und auch mehr Vielfältigkeit. Ich wollte gern eine möglichst große Bandbreite an IT-Feldern kennenlernen. Und genau so habe ich es hier auch angetroffen: Insbesondere der praktische Teil meiner Ausbildung ist richtig gut organisiert, ich fühle mich hervorragend betreut und in den verschiedenen Referaten, in denen ich eingesetzt werde, gibt es immer wieder Neues für mich zu entdecken, zu lernen und neue Zusammenhänge zu erschließen.
Außerdem finde ich es motivierend, mit meinem Job etwas Gutes zu tun. Das hatte mir schon vor meiner Ausbildung bei meinen Einsätzen als ehrenamtlicher Wahlhelfer richtig gut gefallen.
Wie sieht dein Ausbildungs-Alltag konkret aus?
Je nach Ausbildungsjahr bin ich 1-2 Tage pro Woche in der Berufsschule. An den übrigen Tagen bin ich in einem technischen Referat aus den Abteilungen „Technische Analyseunterstützung und Datengewinnung“ (TA) oder „Technische Infrastruktur, Basis- und Querschnittsverfahren“ (TX) eingesetzt. Und zwar immer zusammen mit meinem Ausbildungspartner. Das ist ein anderer Azubi aus meinem Lehrjahr, mit dem ich inzwischen gut befreundet bin. Wir zwei ergänzen uns einfach perfekt, das passt also richtig gut.
Und auch jahrgangsübergreifend haben wir Azubis ein gutes Verhältnis untereinander. Wir treffen uns regelmäßig in unserem eigenen Azubi-Büro, wo uns zu Übungszwecken eigene Server und andere Hardware zur Verfügung stehen.
In den meisten Referaten bleiben wir jeweils zweimal für ca. 6-8 Wochen. In der ersten Runde, dem sogenannten Basic-Teil, erhalten wir häufig theoretische Einweisungen und auch extra Übungsaufgaben von unseren jeweiligen Ausbildern/Ausbilderinnen. Passenderweise kommt es ganz häufig vor, dass wir genau gleichzeitig in der Berufsschule dasselbe Thema durchnehmen. In der zweiten Runde, dem Advanced-Modul, können wir dann schon deutlich mehr im laufenden Betrieb mitarbeiten.
Schwerpunktmäßig dreht sich unsere Ausbildung um die Felder Server, Programmieren, Netzwerke und Projektmanagement. Auf einen dieser Fachbereiche spezialisieren wir uns im dritten Lehrjahr und bearbeiten dazu dann auch das Abschlussprojekt. Mein Plan ist, mich auf das Thema Netzwerke zu spezialisieren. Außerdem werde ich meine Ausbildung dank meiner guten Noten voraussichtlich um ein halbes Jahr verkürzen können - meine Ausbildungsbetreuung hat dem schon zugestimmt.
Wenn du die Ausbildung in drei Worten zusammenfassen müsstest, wie würden die lauten?
Abwechslungsreich, spannend, zukunftssicher.
Zum Schluss noch ein Tipp aus erster Hand: Was würdest du Interessierten raten, die sich beim Bundesamt für Verfassungsschutz für eine Ausbildung bewerben möchten?
Ihr müsst für die Ausbildung keine Mathe-Genies sein. Also lasst euch davon nicht abschrecken. Denn tatsächlich ist Mathe in der Ausbildung noch nicht mal ein Schulfach, und daher eher ein Randthema. Ihr solltet aber auf alle Fälle Interesse an Technik mitbringen, sonst wird es vermutlich schwierig werden. Meine Programmierungs-Vorkenntnisse helfen mir zwar in mancher Hinsicht weiter, aber letztlich ist es viel wichtiger, Interesse mitzubringen, als bereits viele Vorkenntnisse zu haben. Es wird wirklich alles von Grund auf gelehrt. Und dann solltet ihr euch natürlich rechtzeitig – also ein Jahr im Voraus – bewerben. Und beschäftigt euch vor dem Vorstellungsgespräch unbedingt gründlich mit dem Berufsfeld und der Behörde!